Mascara einfach selber herstellen
Inhaltsverzeichnis

Warum Mascara selber machen?

Ich verwende kaum noch Make-up, da es großteils in Plastikverpackungen verkauft wird und ich nicht rein aufgrund meiner Eitelkeit mehr Müll erzeugen will. Grundierung, Lidschatten, Lippenstift & Co sind mir ehrlich gesagt auch nicht wichtig genug um mir die Mühe zu machen, diese selbst herzustellen um sie so weiterhin verwenden zu können, ohne Plastikmüll zu erzeugen.

Auf einen Make-up-Artikel - Mascara - will allerdings auch ich nicht verzichten. Schon allein deshalb, weil sie mir nach kurzen schweren Nächten hilft, meine kleinen geschwollenen Maulwurfsaugen in halbwegs akzeptable Fenster auf die Welt zu verwandeln.

Deshalb habe ich nach unkomplizierten Rezepten gesucht um mir meine Mascara selbst herstellen zu können. Nach ein bisschen Recherche und ein paar Vergleichen habe ich mich für das einfachste Rezept entschieden und dieses etwas abgewandelt. Im folgenden Artikel erkläre ich dir, wie auch du dir Wimperntusche einfach selber zusammenmischen kannst.

Doch warum solltest du dir eigentlich die Mühe machen, dieses Produkt selbst herzustellen anstatt es einfach zu kaufen?

Kurz zusammengefasst:

- Höhere Kontrolle über die Inhaltsstoffe

- Frei von Tierversuchen 

- Weniger Verpackungsmüll - besser für die Umwelt 

- Sehr viel günstiger als gekaufte Produkte vergleichbarer Qualität

- Individuelle Anpassung an deine Bedürfnisse

Zeitaufwand und Kosten

Zeitaufwand: 

  • Herstellung: 5 min
  • Wartezeit: 15 min

Kosten für 10 g Mascara:

  • 61 Cent

Herstellungsschritte

Du benötigst

Mascara selber machen

- 1 Prise Speisestärke

- 1 TL ultrafeine Heilerde

- 1 TL Kakaopulver (oder alternativ Aktivkohle)

- 1/2 TL Aloe Vera Öl (oder alternativ Aloe Vera Gel)

- 1 TL Wasser

- 4 Tropfen EcoKons oder AquaKons

- Einen kleinen leeren Behälter 

- Einen Löffel

- Ein altes Mascarabürstchen (wie du dieses reinigen kannst, erfährst du hier)

Die Zutaten sollten im Idealfall alle bio bzw. möglichst unbehandelt und frei von Schadstoffen sein, denn je unbelasteter die Grundzutaten sind, desto hochwertiger wird natürlich auch das Endprodukt. 

Mischen

   Mascara selber machenMascara selber machenMascara selber machenMascara selber machen

Sterilisiere den Behälter für die Mascara mit im Wasserkocher erhitztem Wasser, indem du es über den Verschluss, ins Innere und über den Rand des Gefäßes leerst. Schüttle den Behälter danach gründlich um möglichst wenige Wassertropfen im Gläschen zurückzulassen. 

Gib nun zuerst die Speisestärke, die Heilerde und das Kakaopulver in den leeren Behälter und vermische diese gründlich mit dem Löffel.

Ich habe Kakaopulver verwendet, da ich dieses verpackungsfrei erstehen kann und ohnehin immer zuhause habe und nicht extra kaufen muss. Aus Kakaopulver ergibt sich braune Mascara. Solltest du schwarze Mascara bevorzugen, kannst du statt Kakaopulver Aktivkohle verwenden. 

Füge danach das Aloe Vera Öl und das Wasser hinzu und vermische diese gut mit den anderen Zutaten, bis eine homogene Masse entsteht.

Im Originalrezept wird statt Aloe Vera Öl Aloe Vera Gel verwendet. Dieses hatte ich allerdings nicht daheim und habe es daher - problemlos - durch das Öl ersetzt, dass ich auch für die Herstellung anderer Kosmetikprodukte verwende und daher ohnehin im Kühlschrank hatte.

Verschließe nach dem Mischen den Behälter und lass die Masse kurz quellen.

Konservieren

Mische nun 4 Tropfen EcoKons oder AquaKons als Konservierungsmittel unter die restlichen Zutaten um die Mascara haltbar zu machen.

Anwendung

Mascara selber machen

Schon nach ca. einer Viertelstunde kannst du deine selbstgemachte Mascara verwenden. Tunke hierfür das Mascarabürstchen beherzt in die Wimperntusche und verteile diese gleichmäßig auf das Bürstchen. Streiche überschüssige Mascara vor der Anwendung am Rande des Behälters ab und tusche dir danach wie gewohnt die Wimpern. Nach dem Auftragen würde ich das Bürstchen kurz unter heißem Wasser ausspülen um es sauber zu halten und danach bis zur nächsten Anwendung trocknen lassen.

Die selbstgemachte Wimperntusche hat zwar nicht den "vervierfacht das Volumen deiner Wimpern und verleiht dir die riesigen ausdrucksstarken Augen eines Kalbes"-Effekt, den viele Werbungen für Mascara versprechen, aber sie erfüllt meiner Meinung nach absolut ihren Zweck. Außerdem riecht die braune Mascara herrlich nach Kakao - das möchte ich bei meinem Morgenritual nicht mehr missen :-)

Die Mascara ist wasserlöslich, hält aber ansonsten problemlos den ganzen Tag über.

Wenn du der Mascara ein Konservierungsmittel beigemischt hast, kannst du sie einfach im Badezimmer aufbewahren.

Andernfalls solltest du sie unbedingt im Kühlschrank aufbewahren, da sie bei Zimmertemperatur rasch verderben würde. Im Kühlschrank hält sie sich - ohne Konservierungsmittel - ca. 3 Wochen.

 

Zusatzinfo: Woher bekommst du die Zutaten?

Speisestärke: Bekommst du in Wien zum Selberabfüllen z.B. beim Greißler; falls du nicht in Wien wohnen solltest, hier meine Empfehlung

Ultrafeine Heilerde: Bekommst du im Karton in der Apotheke oder auch - meiner Erfahrung nach günstiger - online (Achtung, hier gibt es je nach Anbieter gravierende Preisunterschiede bei ein- und demselben Produkt. Meiner Erfahrung nach sollte die 750g-Packung nicht mehr als EUR 13,00 kosten!)

Kakaopulver: Bekommst du in Wien zum Selberabfüllen z.B. beim Greißler; falls du nicht in Wien wohnen solltest, hier meine Empfehlung

Aloe Vera Öl: Bekommst du im Reformhaus (ich empfehle die Marken Primavera oder LaVita) oder auch online

Aktivkohle: Erhältst du meines Wissens nach in der Apotheke. Da ich diese allerdings nicht verwende, kann ich hierzu leider nicht viel sagen.

EcoKons / AquaKons: Werden von der Kosmetikmacherei angeboten. Entweder in ihrem Geschäft in Wien oder aber in ihrem Onlineshop.

Anmerkungen:

Viele der von mir empfohlenen Produkte kannst du auch in gut sortierten Bioläden oder Reformhäusern oder teilweise auch in normalen Supermärkten erwerben und prinzipiell würde ich dir aus der Perspektive des Umweltschutzes immer empfehlen, "offline" einkaufen zu gehen anstatt online zu bestellen (da im letzteren Fall mehr Verpackung und längere Transportwege anfallen). Solltest du allerdings keinen Zugang zu Geschäften haben, die die von mir empfohlenen Produkte anbieten, so halte ich es immer noch für besser, dir online die Zutaten zu beschaffen, die du zur Herstellung deiner eigenen Produkte benötigst als industrielle Produkte offline zu kaufen. Da viele der Zutaten vielseitig verwendbar sind und für einen langen Zeitraum ausreichen, fällt hierbei in Summe noch immer weniger Müll an und außerdem hast du sehr viel mehr Kontrolle darüber, welche Stoffe du in und an deinen Körper lässt. Solltest du online bestellen, so würde ich dir raten, möglichst immer mehrere Produkte zum selben Zeitpunkt zu bestellen (anstatt immer nur ein Produkt pro Bestellung), da in diesem Fall die verschiedenen Produkte - wenn logistisch möglich - in nur einem Paket gemeinsam versandt werden anstatt in mehreren separaten Paketen und dadurch das Abfallaufkommen zumindest reduziert wird. Alternativ oder zusätzlich kannst du dich auch mit anderen Leuten zusammentun um eine gemeinsame größere Bestellung an eine einzige Adresse zu tätigen und die Produkte dann lokal zu verteilen.

Autor

Ausgelöst durch intensives frühkindliches Umweltschutz-Brainwashing wurde ich mit der Zeit zum experimentierfreudigen Nachhaltigkeitsjunkie mit ausgeprägten Kräuterhexenambitionen.

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