Leinsamengel selber machen
Inhaltsverzeichnis

Warum Leinsamengel?

Leinsamengel ist einfach herzustellen und kann als natürliche und umweltfreundliche Alternative für eine Vielzahl von Produkten verwendet werden:

- als Haargel

- als Verdickungsmittel

- als Gleitmittel

- als After-Sun-Lotion

Die ersten beiden Verwendungsarten habe ich auch schon selber erfolgreich ausprobiert. Leinsamengel ist unter anderem einer der Hauptbestandteile meiner selbstgemachten Zahnpasta (es hält die anderen Zutaten zusammen). Das Rezept für die Zahnpasta werde ich dir natürlich vorstellen, sobald diese ausreichend über einen längeren Zeitraum von mir getestet wurde.

Doch warum solltest du dir eigentlich die Mühe machen, diese Produkte selber herzustellen anstatt sie einfach zu kaufen?

Kurz zusammengefasst:

- Höhere Kontrolle über die Inhaltsstoffe

- Frei von Tierversuchen 

- Weniger Verpackungsmüll - besser für die Umwelt 

- Sehr viel günstiger als gekaufte Produkte vergleichbarer Qualität

- Individuelle Anpassung an deine Bedürfnisse

Zeitaufwand und Kosten

Zeitaufwand:

  • Vorbereitung: 1 Minute
  • Warten: 8 - 24 Stunden
  • Verarbeitung: 15 Minuten

Kosten für 200 g Gel:

  • 12 Cent

Herstellungsschritte

Du benötigst

Leinsamengel selber machen

- 4 TL ungeschrotete Leinsamen

- 250 ml Wasser

- Wasserkocher

- Kochlöffel

- Kochtopf mit Deckel

- Messbecher

- Sieb

- Ein gut verschließbares Glas (z.B. ein leeres Marmeladen- oder Gurkenglas)

Die Leinsamen sollten im Idealfall bio bzw. möglichst unbehandelt und frei von Schadstoffen sein, denn je unbelasteter die Grundzutaten sind, desto hochwertiger wird natürlich auch das Endprodukt. 

Einweichen

Leinsamengel selber machenLeinsamengel selber machen

Weiche die Leinsamen mit dem Wasser (ich habe 100 ml verwendet) über Nacht oder besser noch 24 Stunden lang ein. Je länger du sie einweichen lässt, desto mehr Schleim sondern sie ab. Ich habe die Leinsamen während des Einweichprozesses zur Sicherheit in den Kühlschrank gestellt, da es gerade sehr heiß war.

Du wirst sehen, dass die Leinsamen alleine durch das Einweichen schon einen gelartigen Schleim abgesondert haben.

Kochen

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Gib die Leinsamen nun gemeinsam mit dem Einweichwasser in den Kochtopf. Die restlichen 150 ml Wasser habe ich im Wasserkocher erhitzt und dann hinzugefügt. Leg den Deckel auf den Topf und lass das Ganze kurz aufkochen. Danach kannst du die Hitze zurückschalten und die Masse für ca. 10 Minuten - bzw. bis die richtige Konsistenz erreicht ist - unter ständigem Umrühren leicht vor sich hinköcheln lassen.

Absieben und Abfüllen

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Sobald das Gel eine halbwegs feste Konsistenz (siehe Bilder) erreicht hat, kannst du es abfüllen. Bedenke, dass das Gel im noch heißen Zustand immer etwas flüssiger wirken wird als es nach dem Erkalten sein wird. Lass es daher nicht zu lange köcheln. 

Siebe das Gel sofort ab, solange es noch flüssig genug ist um ohne Probleme durch das Teesieb zu flutschen. Als Aufbewahrungsbehälter verwende ich einfach ein leeres Marmeladenglas, das ich zuvor mit kochendem Wasser aus dem Wasserkocher sterilisiert habe (inklusive Deckel). 

Anwendung und Aufbewahrung

Leinsamengel selber machenLeinsamengel selber machen

Als Haargel kannst du Leinsamengel entweder in das noch feuchte Haar geben um mehr Halt zu erzielen oder aber im trockenen Haar zur Fixierung einzelner Strähnen verwenden. Die Anwendung ist prinzipiell wie bei konventionellem Haargel, du wirst allerdings etwas experimentieren müssen um die für dein Haar richtige Menge herauszufinden. 

Als Verdickungsmittel habe ich das Leinsamengel bisher nur für meine Zahnpasta verwendet. Hierzu habe ich es einfach im kalten Zustand mit den anderen Zutaten vermischt. Es entsteht dadurch eine Art schleimige Pasta.

Ich habe auch gelesen, dass man das Leinsamengel als Gleitmittel und als After-Sun-Lotion verwenden kann. Hierzu habe ich noch keine Erfahrungen gemacht, ich denke aber, dass es als Gleitmittel aufgrund seiner glitschigen Natur und seiner absolut natürlichen Bestandteile toll funktionieren sollte. Ob es auch als After-Sun-Lotion taugt, werde ich gleich nach meinem nächsten Sonnenbad ausprobieren :-)

Ich bewahre das Gel im Kühlschrank auf, wo es mittlerweile seit eineinhalb Monaten hält, ohne schlecht zu werden.

 

Zusatzinfo: Woher bekommst du die Zutaten?

Bio-Leinsamen: Ich kaufe meine unverpackt beim Greißler. Solltest du nicht in Wien wohnen, kannst du diese hier (teurer, aber dafür aus Österreich) oder aber diese hier (billiger, aber nicht aus Österreich) verwenden.

Anmerkung: 

Viele der von mir empfohlenen Produkte kannst du auch in gut sortierten Bioläden oder Reformhäusern oder teilweise auch in normalen Supermärkten erwerben und prinzipiell würde ich dir aus der Perspektive des Umweltschutzes immer empfehlen, "offline" einkaufen zu gehen anstatt online zu bestellen (da im letzteren Fall mehr Verpackung und längere Transportwege anfallen). Solltest du allerdings keinen Zugang zu Geschäften haben, die die von mir empfohlenen Produkte anbieten, so halte ich es immer noch für besser, dir online die Zutaten zu beschaffen, die du zur Herstellung deiner eigenen Produkte benötigst als industrielle Produkte offline zu kaufen. Da viele der Zutaten vielseitig verwendbar sind und für einen langen Zeitraum ausreichen, fällt hierbei in Summe noch immer weniger Müll an und außerdem hast du sehr viel mehr Kontrolle darüber, welche Stoffe du in und an deinen Körper lässt. Solltest du online bestellen, so würde ich dir raten, möglichst immer mehrere Produkte zum selben Zeitpunkt zu bestellen (anstatt immer nur ein Produkt pro Bestellung), da in diesem Fall die verschiedenen Produkte - wenn logistisch möglich - in nur einem Paket gemeinsam versandt werden anstatt in mehreren separaten Paketen und dadurch das Abfallaufkommen zumindest reduziert wird. Alternativ oder zusätzlich kannst du dich auch mit anderen Leuten zusammentun um eine gemeinsame größere Bestellung an eine einzige Adresse zu tätigen und die Produkte dann lokal zu verteilen.

Autor

Ausgelöst durch intensives frühkindliches Umweltschutz-Brainwashing wurde ich mit der Zeit zum experimentierfreudigen Nachhaltigkeitsjunkie mit ausgeprägten Kräuterhexenambitionen.

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